In den letzten Jahren hat sich eine neue Kategorie herausgebildet, die ich für mich als „Temposchuhe für Freizeitläufer“ bezeichne. Dabei handelt es sich um Laufschuhe, die geringes Gewicht, eine dicke Dämpfungsschicht (sprich Komfort) und einen „Bouncy“-Effekt – einen flotten, leichten Schritt – miteinander kombinieren.
Im Gegensatz zu Karbonschuhen zwingen sie einen nicht zu einem aggressiven Laufstil und bieten viel mehr Freiheit. Ob beim Dauerlauf oder beim Tempowechsel, der New Balance FuelCell Rebel v5 ist einer der besten Laufschuhe in dieser Kategorie, die ich bisher ausprobieren durfte. Schauen wir ihn uns einmal genauer an.


New Balance hat endlich die richtige Balance zwischen geringem Gewicht und Passform gefunden.
Das Obermaterial fühlt sich wie eine zweite Haut an – es ist luftig, sitzt aber trotzdem fest und drückt dabei nirgends. Die Zunge wurde angemessen gepolstert, der Fersenbereich hat eine sicherere Form als beim v4 bekommen und insgesamt hat man das Gefühl, dass der Schuh ganz natürlich passt, ohne dass man irgendetwas „nachjustieren“ muss.

Die einzige Schwäche? Wer breitere Füße hat, dem fehlen vielleicht ein paar Millimeter in der Breite. Aber andererseits ist das keine Katastrophe, sondern lediglich ein zur „Perfektion“ fehlendes Detail. Selbst mit meinen breiten Hobbit-Füßen gefällt mir der Schuh.
Hier geschehen wundersame Dinge. Der FuelCell Schaum liegt genau im oberen Bereich dessen, wo er noch ausreichend bequem ist, ohne dass man darin versinkt. Ausreichend elastisch, aber ohne einen zu irgendetwas zu zwingen. Das Laufgefühl mit den Rebels lässt sich als natürlich, spielerisch und „bouncy“ beschreiben.

Sicher, eine Karbonplatte würde den Schuh in einer ganz anderen Liga platzieren, aber dann würde es sich auch um eine andere Kategorie handeln. Beim Rebel v5 geht es darum, sich so zu bewegen, wie es einem Spaß macht – nicht um Geschwindigkeit um jeden Preis.
Die Außensohle wurde mit mehr Gummi versehen als zuvor, sodass sie auch auf nassem Asphalt guten Halt bietet.

Die Stabilität ist eher durchschnittlich – der „High Stack“ und der weiche Schaumstoff führen logischerweise dazu, dass man in schärferen Kurven ein wenig „schwimmt“. Das ist aber nichts, was einen bei normalem Tempo aus der Ruhe bringen würde.
Was mir ein wenig Sorgen bereitet, ist die Haltbarkeit. Eine so weiche Mischung hält prinzipiell nicht lange, aber das kann man erst nach mehr als einhundert Kilometern richtig bewerten. Solange man sie als Schuhe „für besondere Anlässe“ und nicht als Trainingsschuhe für den Alltag nutzt, wird man damit gut zurechtkommen.

Der New Balance Rebel v5 ist genau der richtige Partner, um einen auch an Tagen, an denen man keine Lust hat, nach draußen zu locken.
Er eignet sich ideal für Tempoläufe, ruhig auch Wettkämpfe oder auch dann, wenn man einfach leichten Schrittes laufen möchte. Er ist kein Karbonschuh, er ist kein Marathonschuh – aber wenn man das Laufen um seiner selbst willen genießen und einen wendigen Schuh möchte, wird man sich in ihm wohlfühlen.

Der New Balance FuelCell Rebel v5 ist einer der beliebtesten Schuhe in meiner aktuellen Laufschuh-Rotation. Ultraleicht, wendig, aber dennoch komfortabel und nichts auf die Spitze treibend.

Ein Spaß machender, leichter Trainingsbegleiter, der einem in Erinnerung ruft, warum man gern läuft.
Autor: Tadeáš Vyvijal
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